Ziel der Schule muss es sein, junge Menschen zu engagierten, autonomen und mündigen Demokrat:innen zu erziehen. Doch sagte der US-amerikanische Philosoph John Dewey bereits:
“Demokratie beginnt zu Hause, in der Nachbarschaft, in der Schule und in der Arbeit. Ohne eine Kultur gelebter Demokratie im Alltag bleibt politische Demokratie leer und bedeutungslos.”
In der Zeitschrift polis aktuell vom BMBWF (Nr. 5, 2013) wird ausführlich thematisiert, wie sich Mitbestimmung, Mitwirkung und Teilhabe im schulischen Kontext realisieren lassen: Darunter fallen
- das Bekenntnis der Schulleitung zu einer aktiven demokratischen Beteiligung der Schüler und Schülerinnen am Schulleben
- die Förderung und Unterstützung von Lehrkräfte-Teams
- die Öffnung der Schule, Toleranz, Mut zur Innovation und zum Verlassen alter Strukturen.
Dass unter NEOS-Bildungsminister Christoph Wiederkehr das neue Unterrichtsfach „Leben in einer Demokratie“ in der Sekundarstufe I eingeführt werden soll, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es kann dringende Abhilfe schaffen: Bereits ab der Sekundarstufe I könnten Schüler:innen die Grundwerte der Demokratie – Menschenrechte, Gleichberechtigung, Meinungsfreiheit – sowie Österreichs politisches System mit seinen Institutionen und Wahlsystemen kennenlernen. Auch die Wahlprogramme politischer Parteien könnten thematisiert werden. Das stärkt nicht nur langfristig die politische Teilhabe junger Menschen, sondern schärft auch den kritischen Umgang mit Fake News und Desinformation.
Gelebte Demokratie in der Schule
In diesem Zusammenhang kann die Stärkung von Schulautonomie von Nutzen sein. Basierend auf dem Bekenntnis der Schulleitung zur Demokratie könnten fächerübergreifend mehr Projekte realisiert und politische Werkstätten besucht werden.
Nehmen wir das Beispiel der Politikwerkstatt im Museum Arbeitswelt. Hier haben Schüler:innen die Möglichkeit mit kommunalen Politiker:innen aller Parteien ins Gespräch zu kommen. Sie können sich fundiert mit dem Wahlprogrammen auseinandersetzen. Und sich ein eigenes Bild machen.
Die Finanzierungsfrage
Die Implementierung des Fachs „Leben in der Demokratie“ kostet Geld. Es bleibt zu hoffen, dass Markus Marterbauer als neuer Finanzminister die erforderlichen Mittel für die Schulen bereitstellt. Denn: Bildung muss Priorität haben. Obwohl Österreich pro Schüler:in mehr ausgibt als der OECD-Durchschnitt, investiert es noch immer zu wenig in sein Bildungssystem.
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