Nein, ich bin nicht kompromissfähig. Und ich will davon auch nichts mehr lesen und hören. Diese Phrase ist unerträglich geworden. Das Unwort dieses Jahres!
Aber wir müssen doch solidarisch sein, nicht wahr? Und das heißt doch, dass alle ein bisschen nachgeben und zusammenrücken müssen, oder? Unfassbar, wie der Begriff „Solidarität“ vermurkst und ins Gegenteil verkehrt werden kann.
Nein, für mich ist Solidarität das Gegenteil vom faulen verlogenen Kompromiss.
Solidarität ist der Zusammenhalt, die gemeinsame Aktion der vom Unrecht Betroffenen. Dazu hat man einmal „Klassenkampf“ gesagt.
Wiederholen wir nicht die Fehler unserer Vorfahr:innen. Um die Demokratie zu schützen, bedarf es eines kompromisslosen Kampfes gegen ihre Feinde. Viele kleine Kompromisse in den 20er- und 30er-Jahren haben zum Ende der Demokratie, zum Sieg des Faschismus geführt.
Nein, ich akzeptiere es nicht, dass Nazis auf der Straße aufmarschieren und die Polizei sie schützt.
Und genauso wenig, dass „Linke“ Schulter an Schulter mit islamischen Faschist*innen demonstrieren. Ich schließe damit keinen Kompromiss.