Solidarität ist kein Gefühl, sondern ein Prinzip. Solidarität zeigt sich nicht im Applaus, sondern darin, soziale Teilhabe zu ermöglichen; bei Pensionen, Pflege, Mindestlohn.
Solidarität ohne geteilte Teilhabe ist nicht mehr als Mitleid. Doch das Netz trägt nur, wenn alle mitweben. Wer nur fordert und selbst nicht bereit ist zu geben, untergräbt den Zusammenhalt – ebenso wie jene, die sich aus ideologischen Gründen ganz herausnehmen wollen.
Demokratie lebt vom Kompromiss, aber sie stirbt an falscher Toleranz. Wo Grundrechte verhandelbar werden, ist keine Mitte mehr, sondern ein Abgrund. Kompromisse brauchen einen klaren Rahmen: mit Feinden der Demokratie wird nicht über Standpunkte verhandelt.
Wenn Rechtsstaat und Menschenwürde zur Verhandlungsmasse werden, wird Widerstand zur Pflicht. Nicht erst, wenn es zu spät ist. Demokratie braucht keine einzelnen Held:innen – sondern das Rückgrat der Vielen.