Gerechtigkeit und Anerkennung für die Beschäftigten des Gesundheits- Pflege-, Betreuungs- und Sozialbereiches.
28. Mai 2020 von auge/ug
Arbeitgeber und Politik sind aufgefordert, die Löhne in der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ), der im Sozialbereich der Caritas Beschäftigten und der Diakonie-Mitarbeiter*innen umgehend um 8% zu erhöhen!
Begründung:
Warum ist 8% Einkommenserhöhung nötig:
- Die Einkommen im Gesundheits- und Sozialbereich liegen seit Jahren 17% unter dem durchschnittlichen Medianeinkommen der privat Beschäftigten! Einkommen müssen zum Leben reichen. Ein geringes Einkommen für Arbeitnehmer*innen, die eine psychisch und physisch belastende Tätigkeit ausüben, darf nicht zu zusätzlichen Belastungen führen. Die meisten Beschäftigten in dieser Branche arbeiten Teilzeit, einerseits wegen der überdurchschnittlichen Belastung, andererseits werden ihnen auch nicht mehr Stunden angeboten, um für die Arbeitgeber*innen größtmögliche Flexibilität zu gewährleisten. Eine Erhöhung der Gehälter um 8% würde einerseits die Alltagsbelastung senken (Einkommen, von denen man leben kann!), andererseits die den Arbeitsumständen und der gewünschten Flexibilität geschuldete Teilzeit, ausgleichen.
- Wir sehen gerade jetzt wieder einmal deutlich, wie wichtig, auch systemerhaltend, diese Bereiche sind. Die Wirtschaft, und damit wir alle, braucht diese Leistung aber nicht nur in Zeiten der Krise. Alle, die ihre betreuungsbedürftigen Angehörigen, egal ob Kinder oder pflegebedürftige und ältere Menschen in fachlich gut ausgebildeter Betreuung wissen, können in der Wirtschaft mitwirken, ihre Produktivität geht der Gesellschaft nicht verloren.
- Das Fachwissen der Kolleg*innen, die in den Sozial- und Pflegebranchen tätig sind, verhindert massives Leid und gesellschaftliche Folgekosten, und schafft für Menschen, die Unterstützung, Begleitung oder Pflege benötigen, ein Höchstmaß an Lebensqualität. Die Mitarbeiter*innen leisten, so wie jetzt in der Krise, auch mit hohem Risiko für ihre eigene Gesundheit, diese wertvolle Arbeit. Dafür Beifall zollen lindert keine Belastungen durch zu niedrige Einkommen. Dafür Anerkennung aussprechen zahlt keine Miete, keine Schulbildung für die Kinder und verhindert keine Altersarmut. Nur eine Angleichung an den Einkommensstandard kann das!
- Viele gut ausgebildete Beschäftigte haben der Branche den Rücken gekehrt, weil sie in anderen Branchen bessere Arbeitsbedingungen und Einkommen haben. Machen wir den Sozialbereich endlich zu einem attraktiven Arbeitsbereich! Wir fordern für unsere Kolleg*innen, was ihnen schon lange zusteht.
8% sehen wir als ersten Schritt, um der gerechten Anerkennung der Leistungen in den oben genannten Bereichen gerecht zu werden, und als ersten Schritt zur Einkommensgerechtigkeit!
Folgende Betriebsrät:innen und Betriebsratskörperschaften stehen hinter dieser Notwendigkeit und unterstützen diese Petition:
Betriebsratsgremien: PSZ gGesmbH NÖ Lebenshilfe Wien (Wiener Behindertenbereich), Sucht- und Drogenkoordination Wien, ÖHTB Betriebsrat (Wiener Behindertenbereich), Auftakt – GmbH (Wiener Behindertenbereich), Jugend am Werk Sozial:Raum GmbH (Wiener Behindertenbereich), BALANCE Leben ohne Barrieren (Wiener Behindertenbereich), HABIT – Haus der Barmherzigkeit Integrationsteam GmbH ((Wiener Behindertenbereich), Wiener Sozialdienste (Wiener Behindertenbereich), pro mente wien
Folgende Betriebsrät*innen unterstützen diese Petition: Markus Bina, Betriebsrat Volkshilfe Niederösterreich; Angelika Schaller, Betriebsrätin Wiener BerufsBörse; Karin Wilflingseder, Betriebsrätin Verein Student_innenkinder; Paul Csoknyai RETTET DAS KIND-Burgenland; Angie Veigl, Thomas Studeny, Caritas NÖ; Martin Rossbacher, Neunerhaus Wien; Walter Waiss, Behindertenhilfe Korneuburg NÖ
Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Stefan Taibl aus Neubau