Siemens: Belegschaft des IT-Bereichs will nicht mehr länger warten

Information des Betriebsrates SIS & CT vom 23.01.2010

Belegschaft des IT-Bereichs will nicht mehr länger warten

Betriebsversammlung der SIS in Österreich am 24.02. im Austria Center

Den Beschäftigten des IT-Bereichs SIS (Siemens IT Solutions & Services) der Siemens AG Österreich reicht es. Seit mehr als 3 Monaten warten sie auf Informationen der Unternehmensleitung über die Ausgliederung ihres Bereiches, die am 01.07.2010 über die Bühne gehen soll. Schon im Dezember erging ein diesbezüglicher Beschluss des Stammhauses in Deutschland,  seither hüllen sich die Verantwortlichen trotz oftmaligen Aufforderungen durch die BetriebsrätInnen, die Pläne des Unternehmens bekannt zu geben, in Schweigen.

Betroffen sind in Österreich von der Ausgliederung fast 2.400 Beschäftigte (etwa 1/3 der Siemens AG Österreich). Neben den SIS-MitarbeiterInnen selbst, müssen auch viele KollegInnen der Zentralstellen (Personalbüro, Rechtsabteilung, Rechnungswesen, …) in die neue Firma wechseln.

Nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Unternehmensleitung in Österreich nun die Gunst der Stunde nutzen möchte, um in diesem Bereich im Zuge der Ausgliederung weitere Arbeitsplätze zu streichen oder sogar einzelne Teile der SIS gezielt in den Konkurs zu treiben.

Das Verhalten des Managements ruft Erinnerungen an den Fall BenQ wach. (2005 hatte Siemens seine Handy-Sparte an BenQ abgegeben, 2006 ging dieser Bereich in Konkurs, alleine in Deutschland wurden mit einem Schlag 3.000 MitarbeiterInnen arbeitslos.)

Am Mittwoch, den 24.02. versammeln sich die Beschäftigten der SIS in Österreich zu einer Betriebsversammlung im Austria Center Vienna (Einlass ab 13 Uhr, Beginn der Versammlung 13:45 Uhr) und werden ihre Forderungen an die Unternehmensleitung beschließen.

Diese beinhalten u. a. die Aufforderung an das Management, vor der Ausgliederung für alle Teile der SIS zukunfts- und arbeitsplatzsichernde Maßnahmen auszuarbeiten, um einen Fall BenQ 2“ zu verhindern.

Trotz Drohungen der Siemens-Leitung mit finanziellen Repressalien und Einschüchterungsversuchen werden zur Betriebsversammlung im Austria Center etwa 1.600 KollegInnen aus allen Bundesländern erwartet. Der österreichische Vorstand hat aus „terminlichen Gründen“ geschlossen die Einladung abgelehnt. Ganz offensichtlich will man den betroffenen MitarbeiterInnen nicht persönlich gegenübertreten.

Der Betriebsrat wird über die bisherigen Entwicklungen berichten und der Belegschaft die Einleitung von Kampfmaßnahmen empfehlen. Stimmen die KollegInnen den Vorschlägen zu, sind ausgedehnte Versammlungen und Streiks nicht ausgeschlossen.

24.02.Betriebsversammlung SIS Österreich

Gemeinsam stellen wir die Weichen in die Zukunft!

Liebe Grüße,

Ataollah Samadani

SIEMENS
Ataollah Samadani

Vorsitzender des Betriebsrates SIS & CT
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