KV-Verhandlungen unter schwierigen Vorzeichen


Die diesjährigen herbstlichen Kollektivvertragsrunden starten ein weiteres mal unter schwierigen Vorzeichen.

Während die monatliche Inflation über die 10-Prozent-Marke klettert, liegt auch die – den Verhandlungen üblicher Weise zugrunde gelegte – durchschnittliche Inflationsrate der letzten 12 Monate bei fast 7 %. Damit liegt man in einem Inflationsbereich, der zuletzt in den 1970er-Jahren erreicht wurde. Seitens der Arbeitgeber wurde zuletzt in einer inakzeptablen Argumentation gefordert steuerliche Erleichterungen, wie die Abschaffung der kalten Progression oder Maßnahmen aus dem Antiteuerungspaket den ArbeitnehmerInnen bei der Gehaltserhöhung anzurechnen. Damit setzt sich nicht nur die Linie der Arbeitgeber fort für jedes allgemeine wirtschaftliche Risiko alimentiert werden zu wollen, sondern sollen offensichtlich jetzt auch allgemeine Entlastungen als Abgeltung für Gehaltserhöhungen dem Vorteil der Unternehmen zugeführt werden. Damit würden sich im Ergebnis dann ArbeitnehmerInnen als SteuerzahlerInnen ihre Gehaltserhöhungen selbst finanzieren, weshalb der Vorschlag eine schwere Provokation in angespannten Zeiten ist. Die Gewerkschaften verhandeln somit unter dem Hintergrund der tatsächlichen Kostenbelastungen der Beschäftigten mit Sozialpartnern, die offensichtlich kaum Einsicht mit den Problemlagen ihrer Beschäftigten zeigen. Ob es ein Umdenken gibt oder Kampfmaßnahmen notwendig werden, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Im Bereich der Metallindustrie wurden bereits in ganz Österreich Konferenzen der Betriebsrät*innen abgehalten. In einem nächsten Schritt werden bei fehlenden Verhandlungsergebnissen Betriebsversammlungen abgehalten, um die Beschäftigten zu informieren und auf mögliche Auseinandersetzungen vorzubereiten.

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