Rechnungshof: Allgemeiner Einkommensbericht 2010

Der Allgemeine Einkommensbericht 2010 des Rechnungshofs ist da. Er enthält detailierte Auswertungen, Analysen und Tabellen zur Entwicklung bzw. zur Verteilung der Einkommen und Beschäftigung entlang Geschlechtern, Branchen, Unselbständigen und Selbständigen, Bundesländern, Privatwirtschaft und öffentlichen Diensten etc. Zusammengefasst ein paar Blitzlichter:

ArbeitnehmerInnen in Österreich nach Geschlecht

2009 waren 3.990.888 Menschen in Österreich unselbständig beschäftigt, davon 1.866.512 Frauen und 2.124.376 Männer. Die Zahl der unselbständig erwerbstätigen Frauen hat dabei seit 1998 deutlich stärker zugenommen (+ 21,07 %) als jene der Männer (+ 7,9 %). Auch im Krisenjahr 2009 legte die Frauenbeschäftigung weiter leicht zu (+ 0,45 %), während jene der Männer leicht zurückging (- 0,79 %)

ArbeitnehmerInnen in Österreich nach sozialer Stellung

Von den unselbständig Beschäftigten waren 2009 1.515.395 ArbeiterInnen, 1.788.966 Angestellte, 225.650 BeamtInnen und 318.668 Vertragsbedienstete. Während seit 1998 die Zahl der ArbeiterInnen (1998: 1,479 Mio.) leicht und jene der Angestellten deutlich (1998: 1,546 Mio.) gestiegen ist, ist jene der BeamtInnen signifikant von 352.995 im Jahr 1998 bis 2009 um 36 % zurückgegangen. Gleichzeitig gewann in den vergangenen Jahren die Zahl der Vertragsbediensteten zahlenmäßig an Bedeutung (diese werden erst seit 2009 als eigenständige Gruppe ausgewiesen und lag damals bei 239.567 Personen).

Voll- und Teilzeit

Von den 3.074.200 ganzjährig erwerbstätigen Personen (ohne Lehrlinge) waren 735.800 – d.s. 24 % Teilzeit beschäftigt (in dieser Definition weniger als 36 Stunden/Woche). Das mittlere Bruttojahreseinkommen (Medianeinkommen, 50 % verdienen mehr, 50 % verdienen weniger) lag mit 15.442 Euro um 46 % unter dem mittleren Einkommen ganzjährig Vollzeitbeschäftigter. 87 % aller ganzjährig Teilzeit beschäftigten waren dabei Frauen, 44 % aller erwerbstätigen Frauen sind in einem Teilzeitbeschäftigungsverhältnis.

Mittlere Einkommen

Unselbständig Beschäftigte erzielten 2009 ein mittleres Bruttojahreseinkommen von Euro 23.602 (ohne Lehrlinge: Euro 24.449). Die niedrigsten Medianeinkommen sind bei den ArbeiterInnen zu finden (17.874 Euro/Jahr), die höchsten bei den BeamtInnen (47.848/Jahr). Angestellte lagen bei Euro 27.723 jährlich, Vertragsbedienstete bei 28.103 Euro Jahreseinkommen.

Männereinkommen, Fraueneinkommen

Frauen verdienen nach wie vor und in allen Beschäftigtengruppen deutliche weniger als Männer. 2009 betrug das mittlere Fraueneinkommen (inkl. Lehrlinge) 60 % des mittleren Männereinkommens. Allerdings ist der Einkommensnachteil je nach sozialer Stellung unterschiedlich stark ausgeprägt: so verdienten etwa Beamtinnen 93 % des mittleren Einkommens ihrer männlichen Kollegen, weibliche Vertragsbedienstete 73 %, allerdings weibliche Angestellte schon nur noch 50 % und Arbeiterinnen überhaupt nur 44 %.

Lässt sich auch ein Teil der Einkommensdifferenzen auf Teilzeitarbeit zurückführen, verdienen auch ganzjährig Vollzeit beschäftigte Frauen weniger – nämlich 83 % des mittleren Männereinkommens. In der Privatwirtschaft sind dabei größere Einkommensdifferenzen feststellbar: ganzjährig Vollzeit beschäftigte Arbeiterinnen verdienten 68 % der Männereinkommen, weibliche Angestellte 66 %. Im öffentlichen Dienste erzielten weibliche Vertragsbedienstete ein Medianeinkommen von 92 % des männlichen mittleren Einkommens, Beamtinnen dagegen beinahe gleich viel.

Realeinkommensentwicklung, unselbständig Beschäftigte 1998 – 2009

Hinsichtlich der Einkommensentwicklung mussten die ArbeiterInnen Kaufkraftverluste hinnehmen, während die Angestellteneinkommen lediglich stabil blieben. Deutliche Realeinkommenszuwächse gab es bei den BeamtInnen. Bezogen auf das Basisjahr 1998 (Basis 100) lag das Medianeinkommen der ArbeiterInnen bei 91 % von 1998, jenes der Angestellten bei 104 % Punkte, das der BeamtInnen bei 126 %.

Mehr gibt’s im Allgemeinen Einkommensbericht 2010 des Rechnungshofs.

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