BAGS: KV-Verhandlungen gescheitert!

Vorerst einmal keine Lohnanpassung im privaten Gesundheits- und Sozialbereich des BAGS-KV wie auch der Caritas. Ein Bericht von Stefan Taibl, BR-Vorsitzender im Sozialbereich und AUGE/UG-Vertreter im WB 17 der GPA-djp.

Vorneweg einmal: die Gewerkschaften GPA-DJP und Vida forderten erstmals einen Reallohnzuwachs für den chronisch unterbezahlten Bereich des BAGS-KV. Dieser KV umfasst alle Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich. Die Forderung der Gewerkschaften lag bei 4,1 %, die Arbeitgeberseite kam mit dem Beamtenabschluss in die Verhandlung: 2,95 %.

Arbeitgeberseite bewegt sich nicht … außer vom Verhandlungstisch

Nach 12 Stunden Verhandlung vom 12. auf 13. Jänner 2012 bewegte sich die Arbeitgeberseite auf 3,05 %: ein „ganzes“ Zehntel-Prozent! Und brach mit Nichtannahme dieses Vorschlages seitens der ArbeitnehmerInnenseite die Verhandlungen ab.

Kurz ein Vergleich was der „Beamtenabschluss“ in unserem Bereich bedeuten würde: Ein/e SozialarbeiterIn der/die Beamt/er/in ist, bekommt in NÖ Euro 3.009 brutto. Bei einem Plus von 2,95 kommt er/sie auf einen Monatsverdienst von 3.097 Euro. Ein/e SozialarbeiterIn im BAGS-Kollektivvertrag bekommt in NÖ 1.988 Brutto. Bei einem Plus von 2,95 % steigt er/sie auf eine monatliches Einkommen von 2.046 Euro Brutto.

Und noch ein paar wichtige Fakten: Die Inflationsrate wird 2011 mit 3,2% veranschlagt. Den Sozialbereich zeichnet eine Unterbezahlung von 20 % zu einem durchschnittlichen Bruttoeinkommen aus.

Erste Aktionen im Sozialbereich geplant

Nun, zur wichtigsten Frage: Warum bewegt sich bei der Arbeitgeberseite so gut wie nichts? Und wie können wir die Arbeitgeberseite dazu bringen sich endlich zu bewegen, damit es für uns eine Reallohnzuwachs gibt?

Grundsätzlich der Meinung zu sein, dass auch die Beschäftigten im Sozialbereich eine faire Bezahlung verdienen ist zwar schön, wird aber nicht genügen!

Ohne „Arbeitskampf“ mit unser aller Beteiligung wird’s nichtgehen!

Um die ersten Schritte eines Arbeitskampfes zu setzen, haben die Gewerkschaften GPA/DJP und die Vida mit der Organisation von flächendeckenden Betriebsversammlungen zwischen 23. Und 25. Jänner begonnen. Als weiterer Schritt ist ein bundesweiter Aktionstag im öffentlichen Raum am 1. Februar geplant.

Über massive Unterstützung für diesen für alle wichtigen Bereich werden wir uns freuen – Massive Unterstützung wird es brauchen, wollen wir alle erfolgreich sein!

Arbeitskonflikt auch bei der Caritas

Und wie sieht es bei der Caritas aus, die einen eigenen KV hat? Auch hier arbeiten im Bereich der karitativen Einrichtungen ArbeitnehmerInnen im Gesundheits- und Sozialbereich. Auch ihnen wurde – mit einer dem BAGS ähnlichen Gehaltsstruktur – der „Beamtenabschluss“ angeboten.

Auch hier wurden nach einer weiteren Verhandlung am 13. Jänner 2012 mit stattfindender Mahnwache vor der Caritaszentrale in Wien die Verhandlungen wieder unterbrochen. Gemeinsame Aktionen beider Bereiche, um auf ihre ähnliche Situation aufmerksam zu machen, sind geplant!

Stefan Taibl ist Betriebsratsvorsitzender der Psychosoziale Zentren GmbH und ist ein AUGE/UG Vertreter im Bundesausschuss des Wirtschaftsbereichs 17 der GPA-djp. Weiters ist Stefan AK-Rat der AUGE/UG in Niederösterreich.

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