AK-Wahlen Steiermark: Plus zwei Mandate für AUGE/UG, schwere Verluste für rot-schwarze „Reformpartner“, FA verdoppelt

AK WahlkastenDie AK-Wahlen in der Steiermark sind geschlagen. Und die Steiermark bricht – wie so oft – auch mit bisher beobachtbaren Trends. Glücklicherweise nicht, was die Wahlergebnisse der AUGE/UG betrifft. Die kann nämlich einmal mehr deutlich zulegen und ihren Mandatsstand deutlich erhöhen. Deutliche Zugewinne hat auch die zweite linke Fraktion, der KPÖ-nahe GLB.
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Eine schwere Schlappe setzt es für die Gewerkschaftsfraktionen der rot-schwarzen  „Reformpartner“. Die massiven Kürzungen im Sozial- und Gesundheitsbereich, die Gemeindezusammenlegungen, aber auch der nach wie vor bestehende Pflegeregress haben FSG wie ÖAAB ein deutliches Minus beschert. Von dem nicht nur die linken Fraktionen, sondern – wie schon bei den Nationalratswahlen – vor allem auch die Freiheitlichen profitieren. Sie haben sich beinahe verdoppelt.
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Die steirischen Wahlergebnisse im Einzelnen (Endergebnis):

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  • Die FSG verliert 8 Prozent, hält allerdings mit 57,7 Prozent nach wie vor die Mehrheit. Im Unterschied zu den anderen FSG-dominierten Bundesländern hat der Präsidentenbonus in der Steiermark nicht gewirkt. In Mandaten ausgedrückt stellt das einen Verlust von 10 Mandaten auf 64 sozialdemokratische AK-RätInnen dar.
  • Den ÖAAB trifft es nicht ganz so hart, aber doch deutlich: er verliert 3,2 Prozent und stellt künftig mit 17,1 Prozent 19 AK-RätInnen (- 3 Mandate).
  • Die Freiheitlichen verdoppeln auf 14,5 Prozent  (+ 7,1 Prozent) und 16 Mandate (+ 8 Mandate).

 

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Deutliche Zugewinne für AUGE/UG
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Zu den eindeutigen WahlsiegerInnen zählt allerdings auch die AUGE/UG. Sie legt von 3,8 Prozent (AK-Wahlen 2009) auf 5,7 % zu und gewinnt zusätzlich zwei Mandate – der bislang stärkste AUGE/UG Mandatszugewinn bei den AK-Wahlen 2014. Die Alternativen, Grünen und Unabhängigen GewerkschafterInnen stellen somit künftig sechs AK-RätInnen im steirischen ArbeitnehmerInnenparlament.

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AK-Wahl_2014_vorlaeufiges_Gesamtergebnis_stmk
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Erfreulich auch Detailergebnisse:

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  • Bei den BriefwählerInnen gewann die AUGE/UG 7,0 Prozent der Stimmen, ein Plus von 2,1 Prozent.
  • In den Betriebwahlsprengeln verzeichnete die AUGE/UG einen Zuwachs von + 1,7 Prozent auf 4,9 Prozent.
  • Überdurchschnittliche Ergebnisse und Zugewinne erzielt die AUGE/UG im Bezirk Graz (8,2 Prozent, + 2,3 Prozent) und Graz Umgebung (6,9  Prozent, + 2,3 Prozent).

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Rechtsaussen aber auch linke Fraktionen gestärkt
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Als zweite linke Fraktion gewinnt auch der steirische GLB in einem Bundesland mit traditionell starker KP-Verankerung. Er kommt auf 4,1 Prozent (+ 2,2 Prozent) der Stimmen und vier AK-RätInnen (+ zwei Mandate). Der erstmalige Einzug in die AK-Vollversammlung gelingt auch der linksgerichteten Liste Kaltenbeck. Insgesamt stellen damit die Fraktionen links der FSG 11 Mandate.
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Die großen Gewinner der AK-Wahlen bleiben allerdings die Freiheitlichen. Entgegen dem bisherigen Trend haben die Freiheitlichen damit in der Steiermark nach Tirol, Kärnten, Wien und Oberösterreich erstmals wieder zugelegt. Mit einer gestärkten Linken in der AK-Vollversammlung haben sie allerdings einen entsprechenden Widerpart.

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stmk_Mandate
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Ein Trend, der sich auch fortsetzt: die schweren Stimmenverluste des ÖAAB. Für die ChristgewerkschafterInnen werden die AK-Wahlen zusehends zum Debakel. Lediglich dort, wo sie die AK-Präsidenten stellen, können sie sich halten. In allen anderen Bundesländern setzt es ein kräftiges Minus. Ob sich dieser Negativtrend in Niederösterreich, einem schwarzen Kernland fortsetzen wird? Nicht zuletzt deshalb versprechen die NÖ AK-Wahlen noch spannend zu werden.
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Wir gratulieren jedenfalls herzlich unseren steirischen KollegInnen und der AUGE/UG Spitzenkandidatin Ursula Niediek zu diesem schönen Erfolg!

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Weitere Infos auf der Homepage der AK Steiermark.

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