Aktuelle Studie: Geschlechtsspezifische Einkommensunterschiede

Im Auftrag des Bundesministeriums für Frauen und öffentlichen Dienst hat Synthesis Forschung eine neue Studie zum Thema Einkommensungleichheit von Frauen und Männern erstellt.

Der neue Forschungsbericht „Geschlechtsspezifische Einkommensunterschiede: Indikatoren 2007“ beinhaltet aktuelle Auswertungen anhand von 20 Indikatoren für die Jahre 1995 – 2007 und ergänzende Befunde zu den Indikatoren zum Thema Einstieg ins Berufsleben.

Ein Auszug aus der  Zusammenfassung der Entwicklung 1995–2007:

Die (relative) Einkommenssituation von Frauen im Vergleich zu Männern hat sich in Österreich seit Mitte der 1990er-Jahre kaum verändert:

  • Die Stundenlöhne der Frauen und Männer sind im Jahr 2007 (26,1%) in etwa gleich weit auseinander gelegen wie 1995 (26,3%).
  • Die Monatseinkommen und Jahreseinkommen der Frauen und Männer haben sich gegenüber 1995 (–30,3% bzw. –35,8%) aufgrund der wachsenden Zahl an teilzeitbeschäftigten Frauen noch weiter voneinander entfernt (2007: –33,6% bzw. –38,6%).

Frauen und Männer starten bereits mit unterschiedlich hohen Einkommen ins Berufsleben:

  • Berufseinsteigerinnen mit BMS-Ausbildung, Matura und Hochschulausbildung haben im Jahr 2007 eine höhere Einkommensdifferenz zu ihren männlichen Kollegen hinnehmen müssen als 1995.
  • Die Einkommen der jungen Frauen und Männer mit Lehrabschluss haben sich im Vergleich zu 1995 leicht angeglichen.

Auch innerhalb gleicher formaler Ausbildungsebenen und Branchen erzielen die berufseinsteigenden Frauen und Männer unterschiedlich hohe Starteinkommen (…) die (Start-)Positionen innerhalb der betrieblichen Arbeitsplatzhierarchie sind nicht gleich verteilt.

  • Der Anteil der Mädchen, denen es gelingt, ihre Berufslaufbahn auf einem (in Hinblick auf das dort erzielte Einkommen) »vorteilhaften« Startarbeitsplatz zu beginnen, ist leicht gesunken (auf rund 30%).

Zusätzlich führen zwei weitere Faktoren zu einem Auseinanderdriften der Einkommen von Frauen und Männern: Einkommensnachteile im Zusammenhang mit Kinderbetreuungspflichten und ein im Regelfall gegenüber den Männern langsamerer beruflicher Aufstieg lassen den Einkommensabstand zwischen Frauen und Männern weiter wachsen.

Die analytische (und technische) Vorgehensweise zur Entwicklung der verwendeten Kennzahlen ist im Forschungsbericht Geschlechtsspezifische Einkommensunterschiede: Indikatoren für ein Monitoring dargestellt.

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