Betriebsratswahlen bei den ÖBB: UG vida gewinnt!
10. April 2013 von adminalternative
Ausgesprochen erfreulich das Ergebnis der von 3. bis 5. April 2013 stattgefundenen Betriebsratswahlen in den ÖBB. Die Listen der Unabhängigen GewerkschafterInnen in der Gewerkschaft vida legten deutlich von 11 auf 16 Betriebsratsmandate zu (von 3,17 % auf 5,7 % der Stimmen, absolut 717 Stimmen). Gewählt wurden die Belegschaftsvertretungen der ÖBB-Absatzgesellschaften – Technisches Werk, RCA, Personenverkehr, Produktion & Holding)- mit über 16.000 Beschäftigten.
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Die UG-Betriebsratslisten erzielten dabei teilweise sensationelle Ergebnisse:
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- In Vorarlberg gelang erstmals der ULV – der Unabhängigen LokführerInnen Vertretung/UG-vida der Einzug in den Betriebsrat der Lokführer. Rund 17 % reichten knapp aber doch für das Mandat.
- In Tirol legten die Unabhängigen LokführerInnen auf 34,29 % zu und gewannen 3 von 7 Mandaten.
- In Salzburg gewannen die LokführerInnen der UG drei Betriebsratsmandate – ein Plus von zwei Mandaten – und 38,17 % der Stimmen.
- Schöne Ergebnisse gab es auch beim Personenverkehr, bei den ZugbegleiterInnen in Oberösterreich (25,44 % und 2 Mandate), bei den LokführerInnen in Attnang-Puchheim/Wels (31,53 % und 2 Mandate) und Wien West/St. Pölten (28,43 % und ebenfalls 2 Mandate).
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Das Wahlergebnis der UG vida bekommt umso mehr Gewicht, hat die nach wie vor mit 89 % der Stimmen klar dominierende FSG doch in 80 % der Wahlkreise als einzige Gruppierung kandidiert. In jenen 11 Wahlkreisen mit UG-Kandidaturen erreichten diese durchschnittlich 22 % der Stimmen.
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UG vida in ÖBB zweitstärkste Gruppierung
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Die UG vida hat mit diesen Wahlen ihre Position als zweitstärkste Gruppierung in den ÖBB gefestigt. Unabhängige BetriebsrätInnen haben inzwischen auch in der ÖBB ihren fixen Platz. Die Dominanz der Sozialdemokratischen GewerkschafterInnen ist allerdings nach wie vor drückend. Und auch die Arroganz: war die FSG doch bis heute nicht in der Lage, die einzelnen kandidierenden unabhängigen Listen der UG vida richtig zuzuordnen, wie sich auf der Homepage der vida zeigt. Kein Wort daher darüber, dass die Unabhängigen GewerkschafterInnen deutlich zulegten – stattdessen jede Menge Jubel über die erreichten 89 % – übrigens leicht unter dem Ergebnis der letzten Wahlen. Sieger sehen anders aus …. Sieger kommunizieren vor allem anders.
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Wie dem auch sei: wir freuen uns. Für die Unabhängigen GewerkschafterInnen – in diesem Fall in der Vida – ein schöner Erfolg für ihre Arbeit. Für die Unabhängigen GewerkschafterInnen im ÖGB insgesamt eine Stärkung und Festigung der Position als alternative, drittstärkste Kraft.
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also mich freut dieses wahlergebniss auch sehr.
vor allem wenn einem bekannt ist, unter welchen umständen leider immer noch bei den betriebsratswahlen bei den öbb gewählt wird.
so mancher fsg-funktionär kommt noch immer nicht damit klar, dass es auch außerhalb der fsg wählbare alternativen gibt.
das war vor 30 jahren schon so und hat sich bis heute nicht geändert!!!
fakt ist: überall dort, wo es eine alternative zur fsg gab, sind ihre ergebnisse weit entfernt von ihren durchschnittlich 90%. ja, auch ergebnisse nur knapp über 50% sind möglich.
für die zukunft wünsch ich mir, dass sich noch viel mehr kollegInnen bei den öbb daran beteiligen, im öbb-betriebsrat demokratische verhältnisse herzustellen.