Es geht nicht nur um´s Geld alleine…!

Am 1. Februar war der Sozial- und Gesundheitsbereich wieder einmal auf der Straße

Die Protestdemonstration der Beschäftigten und BetriebsrätInnen für eine Verbesserung des BAGS-Kollektivvertrags für den „privaten“ Sozialbereich war notwendig und wichtig für die Zukunft. Die Gewerkschaften sind mit Forderungen in die BAGS-Kollektivvertragsverhandlungen eingestiegen, die auch ernsthaft und konsequent vertreten werden müssen. Auch mit gewerkschaftlichen Aktionen.

Aber: Es geht nicht nicht nur um´s Geld alleine … Was kommt danach?

Natürlich, wir kämpfen um jedes Zehntel Prozent Gehaltserhöhung, aber es geht auch um die gesamte Verbesserung des Kollektivvertrags. Das Einkommen ist das Ergebnis vieler Schrauben, die man drehen kann:
Die Arbeitsbedingungen, seien es die Arbeitszeit-Frage, die Anrechnungen oder die Zuordnung in eine Gehaltsgruppe, etc. müssen auch Thema sein.

Oder denken wir an die Arbeitsbelastung:

  • Werden wir alle auf Grund unserer Überlastung irgendwann einmal im Burnout landen und uns überlegen, unseren „sozialen“ Beruf aufzugeben?
  • Wie viel Personal mit welchen Aufgaben, Inhalten und Zielen wird beschäftigt und ordentlich bezahlt?
  • Gibt es atypische und prekäre Beschäftigung?
  • Wie wird sich der Arbeitgeber bei (längerer) Krankheit von Beschäftigten verhalten?
  • Wie geht der Arbeitgeber mit Weiterbildung und Anerkennung von Ausbildung um?

Wir fordern Respekt!

Es geht insgesamt um den Respekt, den die öffentlichen Dienstgeber (Bund, Länder und Gemeinden) und die politisch Verantwortlichen sowie die „privaten“ Arbeitgeber den Beschäftigten und den KlientInnen bzw. PatientInnen entgegen bringen. Es ist eine Frage des Respekts, wie mit den Beschäftigten und ihren Forderungen sowie mit ihrer Interessenvertretung umgegangen wird.

Gemeinsame Kampagne aller organisierender Gewerkschaften im Sozial- und Gesundheitwesen gefordert!

Die Vernetzung Soziales – eine Initiative von AUGE/UG und KIV/UG – fordert die zuständigen Gewerkschaften (GPA-djp, Vida, GdG-KMSfB, GÖD) im Sozial- und Gesundheitswesen auf, gemeinsam mit den Beschäftigten und den BetriebsrätInnen/PersonalvertreterInnen die Frage des Respekts am Arbeitsplatz, im Beruf, in der Frage des Einkommens und im Sinne der Berufsethik und des Respekts gegenüber unseren von guten Rahmenbedingungen abhängigen KlientInnen/ PatientInnen in den Mittelpunkt einer gemeinsamen Kampagne zu stellen!

Es hat von den einzelnen Gewerkschaften bereits Kampagnen für die Sozialmilliarde (Soziale Arbeit ist mehr wert!) oder auch für mehr Personal und bessere Rahmen-/Arbeitsbedingungen in den Gemeindespitälern in Wien (Zeit für Menschlichkeit!) gegeben, auf denen man aufbauen könnte!

Es gibt im Rahmen der KV-Verhandlungen jedes Jahr kleinere und größere Demos und Proteste. Aber ohne gemeinsames durchgängiges Konzept, ohne offensives und geschlossenes Auftreten in der Öffentlichkeit, werden die Gewerkschaften die öffentlichen Dienstgeber und „privaten“ Arbeitgeber im Sozial- und Gesundheitswesen nicht ernsthaft zu einer Änderung der Politik gegenüber den Beschäftigten und KlientInnen/PatientInnen bewegen können.

Wir alle müssen diese  gemeinsame Vorgehensweise einfordern!

Dazu müssen wir in Zukunft unsere Aktionen und gewerkschaftlichen Kämpfe nicht nur gemeinsam mit Beteiligung aller BetriebsrätInnen/ PersonalvertreterInnen und Initiativen/ Vernetzungen im Sozial- und Gesundheitsbereich vorbereiten. Denn sind wir uns ehrlich: die gesellschaftspoltische Situation wird nicht besser werden und die Verhandlungen werden immer härter in Zeiten des Spardiktats! Wir alle können auf eine Änderung dieses Trends gemeinsam nur hinarbeiten, in dem wir auch grundsätzliche Fragen stellen und grundsätzliche Forderungen präsentieren!

Daher müssen wir – auch an uns selbst – die Fragen stellen:

  • Reicht es uns, für zwei Zehntel Prozent mehr Gehalt auf die Straße zu gehen?
  • Wie geht die Gewerkschaft mit dieser Situation um – sind die Gewerkschaften bereit, für allgemein bessere Arbeitsbedingungen, für mehr Respekt und für einen gesellschaftspolitischen Wandel hin zu einem guten und gerechten Leben für alle zu kämpfen?
  • Sind wir alle – jedeR Einzelne – dazu bereit, unsere Gewerkschaftsbewegung dahingehend mitaufzubauen, ein gemeinsames Vorgehen einzufordern, uns gemeinsam zu engagieren, zu empören, zu organisieren?

Die Vernetzung Soziales schafft Raum zum Austausch

Die Vernetzung Soziales will der Raum sein: für diese auch grundsätzlichen Fragen nach dem Inhalt und den Zielen unserer Arbeit, der Arbeitsbedingungen, der Überlastung, der Ausbildung, der Berufsethik, des Einkommens und der notwendigen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen im Sozial- und Gesundheitsbereich.

Wir wollen die Basis für eine bessere Vernetzung in der betrieblichen Interessenvertretung im öffentlichen/ kommunalen und „privaten“ Gesundheits- und Sozialbereich legen, indem wir den Aufbau und die Arbeit von BetriebsrätInnen/ PersonalvertreterInnen unterstützen. Oder auch, indem wir größere Vernetzungsveranstaltungen oder Aktionen gemeinsam mit KollegInnen und ihren Anliegen aus den Bereichen organisieren und
kampagnisieren – beispielsweise:

Schließlich wollen wir die Gewerkschaften demokratisieren

– als unsere eigene, gemeinsame und demokratische Basis-Organisation und Bewegung, die in der Praxis die betriebliche Interessenvertretung unterstützt und fördert!

Neugierig geworden?

Wir treffen uns regelmäßig jeden dritten Mittwoch im Monat ab 18 Uhr, diskutieren und vernetzen uns! Infos zu unseren Inhalten und Treffen gibts auf unserer Hompage der Vernetzung.Soziales.

Wir laden Dich ein, an unserem nächsten Vernetzungsplenum teilzunehmen:
am Mittwoch, 15. Februar 2012 um 18 Uhr
im KIV-Club, Große Mohrengasse 42, 1020 Wien
Thema: Rundschau seit dem 1. Sozialgipfel 2010 – Was bisher geschah! sowie Vorstellung der Idee und Einladung zum Sozialgipfel Reloaded

Oder komm gleich zum Sozialgipfel Reloaded:
am Mittwoch, 21. März 2012, 16.00 bis ca. 20.30h
im Bildungszentrum der Arbeiterkammer Wien
Theresianumgasse 16-18, 1040 Wien

Mehr zum Sozialgipfel Reloaded und Anmeldung

Um Anmeldung bis 18.März wird zwecks Planung unbedingt gebeten!

Wir hoffen Du gipfelst mit!

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