Krötenwanderung: Grußbotschaften der Konzern-BRs Caritas Socialis und Diakonie „Eine Welt“

Auch die KonzernbetriebsrätInnen der Caritas Socialis sowie der Diakonie Eine Welt haben mit uns gemeinsam zur Krötenwanderung aufgerufen und mobilisiert – Vielen Dank dafür an dieser Stelle!

Da die KollegInnen leider nicht selbst zu uns sprechen konnten, haben sie Grußbotschaften verfasst, welche Ihre und unsere gemeinsamen Anliegen sehr gut ausdrücken und auf den Punkt bringen!

Grußbotschaft KBR Caritas Socialis

Ob in der mobilen oder stationären Pflege, die Arbeitstage sind dicht, zu dicht. Und zunehmend häufig: unerträglich dicht. Hetzen gehört schon zum Alltag. Und die KlientInnen bekommen dieses Hetzen alltäglich zu hören: „Es tut mir leid, dafür habe ich aber keine Zeit mehr.“ Oder ein zeitsparendes, schlichtes: „Später.“ Pflegequalität geht dadurch unweigerlich verloren.

Viele KollegInnen finden auch keine Zeit mehr, auf sich selbst zu achten, sich zu erholen. Mehr- und Überstunden stehen auf der Tagesordnung, belastende Dienstpläne (Stichwort: Teildienste) und häufiges Einspringen gefährden die Gesundheit, machen krank.

Und krank vor Wut kann man werden, wenn trotz der bestehenden problematischen und manchenorts bereits katastrophalen Zustände, weitere Einsparungen geplant werden.

Es reicht! Es reicht für Alle!

Eine Sozialmilliarde ist nicht nur sinnvoll, sie ist vor allem auch möglich. Allerdings braucht das Sinnvolle und Mögliche UNS, um durchgesetzt zu werden, gegen den Widerstand einer unverantwortlichen, weil neoliberalen Politik.

Wir sind also nicht als Bittsteller gefragt: „Liebe Stadt- und Bundesregierung, könnt ihr bitte, ach bitte, Kröten in den sozialen Bereich wandern lassen?“

Appelliert in dieser Form wird nicht! Nicht mehr. Die Sozialmilliarde muss erkämpft werden. Jetzt! Dazu braucht es politischen Druck, auch den der Straße.

In diesem Sinne grüßt der Konzernbetriebsrat der Caritas Socialis alle KollegInnen aus dem Sozial-, Pflege- und Bildungsbereich, die sich trotz Zeitdruck in der Arbeit die Zeit genommen haben, hier und heute ein starkes Zeichen zu setzen.

Die Caritas Socialis unterstützt und begleitet Menschen am Beginn und am Lebensende. Angebote: Betreuung zu Hause u. in Tageszentren, Demenz-WG, Hospiz, Mutter- und Kind-Wohnheim, diverse Beratungsdienste, Kindergärten & Horte. Weitere Infos zur Caritas Socialis finden sich auf der Homepage .

Der Konzernbetriebsrat Diakonie „Eine Welt“ hat folgende Botschaft für die Krötenwanderung:

Die soziale Aufgabe ist grundsätzlich Bestandteil der Verantwortung des Staates und wir achten ihn auch darin. Die Wahrnehmung diakonischer Aufgaben ist heute weitgehend nur in enger Kooperation mit der öffentlichen Hand möglich. Dafür ist die Diakonie dankbar. Gerade darum beobachten wir mit Sorge die Entwicklungen der Ökonomisierung der sozialen Dienstleistungen. Sie schließt gerade die aus, die die Fürsorge am dringendsten brauchen.

Mit der Entwicklung zur Zweidrittel – oder Dreiviertel-Gesellschaft bricht die wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaft auseinander. Das äußere Auseinanderbrechen der Gesellschaft ist verbunden mit einer inneren Zerbröckelung und Entsolidarisierung. Die Menschen werden einsamer und bindungsloser.

Der Begriff „Neue Armut“ zeigt auf, dass in unserer mitteleuropäischen Gesellschaft Armut nicht nur durch das Fehlen von Geld oder gar durch die Gefahr des Verhungerns bestimmt ist, sondern durch Mängel, die zwar weniger dramatisch scheinen, aber trotzdem die Lebensqualität grundlegend beeinträchtigen: Mangel an Bildung, an Gesundheitsfürsorge, an Arbeit, an Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Auch das führt zur Instabilität in der Gesellschaft, zu Subkulturen und zu neuen Radikalismen.

Diese Botschaft regt zum nachdenken an, denn gerade darum geht es: Die dramatischen Entwicklungen in unserer Gesellschaft, welche durch die Ökonomisierung der sozialen Dienstleistungen noch verschärft werden, gilt es zu durchbrechen!

Die Diakonie „Eine Welt“ besteht aus dem Diakonie-Flüchtlingsdienst, der Diakonie-Bildung mit den Evangelischen Schulen und Horten und mehreren Evangelischen Kindergärten in Wien sowie der Johann-Sebastian-Bach-Musikschule und ist überdies zuständig für die Diakonie Auslands- und Katastrophenhilfe. Weitere Infos zur Diakonie „Eine Welt“ finden sich auf der Homepage .

Unterstütze unsere Forderungen nach einer Sozialmilliarde: jetzt online unterzeichnen.

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