Solidarität mit den StudentInnenprotesten

An den Unis brodelts schon nicht nur mehr. Quer durch Österreich finden an den Universitäten Proteste statt. Hunderte StudentInnen halten seit Tagen das Audi Max an der Universität in Wien besetzt. HörerInnenversammlungan an den Universitäten Graz, Klagenfurt, Linz, an den Technischen Universitäten. Auch an entlichen Kunstunis geht’s rund. Die UG – und damit die AUGE/UG solidarisiert sich mit dem studentischen Protest, der inzwischen auch beginnt, den wissenschaftlichen Mittelbau zu erreichen.

Solidarisiert haben sich bereits die Uni-LektorInnen, eine besonders prekarisierte Gruppe im wissenschaftlichen Bereich. WissenschafterInnen, allgemein Bedienstete zeigen – wenn sie sich auch nicht unmittelbar solidarisieren – jedenfalls Verständnis. Die AUGE/UG spendet den protestierenden StudentInnen morgen, Mittwoch, abends zwei Solisuppentöpfe – einmal Gulaschsuppe, einmal Gemüsesuppe – zubereitet vom KUKU und hat folgende Solierklärung verfasst:

Wir Unabhängige GewerkschafterInnen im ÖGB (AUGE/UG – Alternative und Grüne Gewerk-schafterInnen/Unabhängige GewerkschafterInnen in der GPA-DJP und in der Arbeiterkammer, UGöD-Unabhängigen GewerkschafterInnen im öffentlichen Dienst und Ausgegliederte, KIV/UG – Konsequente Interessensvertretung/Unabhängige GewerkschafterInnen in der GdG-KMSFB, UG Vida- Unabhängige GewerkschafterInnen in der Vida) solidarisieren uns voll und ganz mit euren Protesten gegen die sich ständig verschlechternden Bedingungen an den Universi-täten – sowohl für die Studierenden, als auch für die Beschäftigten des wissenschaftlichen wie auch des allgemeinen Personals.

Eure Proteste zeigen einmal mehr, was seit Jahren offensichtlich ist, auch wenn es wechselnde Bundesregierungen nicht wahrhaben wollten und wollen: Die Verbetriebs- und Vermarktwirtschaftlichung der Universitäten mit einer gleichzeitig einhergehenden Entdemokratisierung hat die Universitäten in eine schwere Krise manövriert. Eine vollkommen verfehlte Universitäts- und Wissenschaftspolitik, welche die Studierenden sowie die Beschäftigten an den Universitäten auszubaden haben, hier vor allem die vielen JungwissenschafterInnen und LektorInnen, die unter oft prekärsten Bedingungen leben und arbeiten müssen.

Das Universitätsstudium darf kein Privileg für diejenigen sein, deren Eltern sich’s leisten können. Der Hochschulzugang muss frei sein – bzw. endlich werden! Denn so lange breite Bevölkerungsschichten aufgrund ihrer Einkommensverhältnisse, ihrer „Bildungsherkunft“ oder aufgrund eines sozial selektierenden Schulsystems de facto vom Universitätszugang ausgeschlossen sind, kann von einem offenen Hochschulzugang nicht wirklich die Rede sein.

Die Universitäten sind vom Bund mit jenen erforderlichen Ressourcen auszustatten, die für den Ausbau von Forschung und Lehre notwendig sind.

Den Universitäten sind endlich jene Mittel zur Verfügung zu stellen, die Lernen, Lehren und Arbeiten für StudentInnen wie Universitätsbedienstete unter besten Bedingungen ermöglichen.

Die Universitäten müssen wieder ein Raum werden, der nicht nur Ausbildung, sondern der kritisches Denken und eine kritische, demokratische Auseinandersetzung mit bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen fördert und ermöglicht.

Die Universitäten müssen umfassend demokratisiert, Mitbestimmungsrechte der StudentInnen, des akademischen Mittelbaus wie auch des allgemeinen Personals wieder hergestellt werden!

In diesem Sinne stehen wir voll und ganz hinter euren Forderungen und wünschen euch viel Erfolg in eurem Kampf, der auch der unsere sein muss!

Auch wenn unsere Aktionsfelder unterschiedliche sein mögen – ihr steht in eurem Einsatz für eure Ziele nicht allein – für ein demokratisches, emanzipatorisches und solidarisches Bildungssystem!

Her mit der Bildungsmilliarde!

Glück auf!

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