Trotz Krise Rekord-Gewinnausschüttung
12. Oktober 2009 von adminalternative
Aus dem im Rahmen einer Presskonferenz der AK-Oberösterreich präsentierten AK-Wertschöpfungsbarometer geht klar hervor: Die Unternehmen verdienen an ihren Beschäftigten immer besser und schütten trotz Krise Rekord-Gewinne aus.
- Im Jahr 2008 – die Krise brach gerade so richtig aus – erwirtschafteten die ArbeitnehmerInnen eine durchschnittliche Wertschöpfung von Euro 99.492. Bei einem durchschnittlichen Personalaufwand von Euro 60.041/Beschäftigten verblieb damit ein Überschuss von Euro 39.451
- Im Vergleich zu 2002 lag der Überschuss um 56 % höher. Die höheren Lohn- und Gehaltsabschlüsse 2008 haben die Unternehmen trotz Krisenbeginn gut verkraftet und im Vergleich zu 2007 sowohl Gesamtwertschöpfung als auch Überschuss sogar noch übertroffen (2007: Gesamtwertschöpfung Euro 92.258, Überschuss Euro 37.133)
- Die durchschnittliche Wertschöpfung pro Beschäftigtem/Beschäftigter ist 2008 um 60 % höher als der Personalaufwand pro ArbeitnehmerIn. Damit wird auch offensichtlich welche Reserven für Arbeitsplatzsicherungsmaßnahmen selbst in Zeiten der Krise vorhanden wären.
- Die Gewinnausschüttung hat im Jahr 2008 die Gewinne überstiegen! So wurden im Jahr 2008 Gewinnausschüttungen und Dividendenauszahlungen im Ausmaß von 136,8 % des Jahresüberschusses getätigt (2007: 98,7 %). Seit 2002 lag die Gewinnausschüttung in keinem einzigen Jahr unter 75,4 % der erwirtschafteten Jahresüberschüsse. Eine AK-Analyse der Jahresabschlüsse zeigt, dass Überschüsse in den letzten Jahren nur unzureichend zu einer Verbesserung der Eigenkapitalausstattung bzw. zur Verbesserung der Liquidität – also zur Schaffung eines Polsters für Krisenzeiten – verwendet wurden.
- Die Gewinnausschüttung pro Beschäftigtem/Beschäftigter (allerdings nicht an die Beschäftigten!) wurde seit dem Jahr 2003 bis 2008 um 98 % gesteigert – von 7.928 auf 15.729 Euro.
Schlussfolgerung der AK Oberösterreich:
„Da der erwirtschaftete Überschuss nur zur Befriedigung der Kapitalinterssen der Eigentümer/-innen und nicht zur nachhaltigen Verbesserung der Liquidität der Unternehmen genutzt wurde, ist die Forderung nach Lohnzurückhaltung völlig unangebracht.
Durch den permanenten Abzug von Kapital aus den Unternehmen fehlen jetzt in der Krise die Ressourcen zu deren Überwindung.“
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