UG-Vorsitzende Polaschek fordert Einsatz auf Augenhöhe bei den KV- und Gehaltsverhandlungen

Marion Polaschek, Vorsitzende der Unabhängigen GewerkschafterInnen im ÖGB
Marion Polaschek, Vorsitzende der Unabhängigen GewerkschafterInnen im ÖGB

Die Sozialpartnerschaft ist die gemeinsame Antwort auf Teuerung, Energiekrise und die Bedrohung des sozialen Friedens

„Es ist ohne Zweifel eine Situation, bei der wir alle im gleichen Boot sitzen“, stellt Marion Polaschek, Vorsitzende der Unabhängigen GewerkschafterInnen im ÖGB, fest und ergänzt: „Industrie und Wirtschaft stehen vor Lieferproblematiken, Rohstoff- und Energieengpässen sowie enormen Preissteigerungen beim Aufrechterhalten ihrer Geschäftsgrundlagen. Der öffentliche Bereich steht vor schwierigen Herausforderungen bei der Bewältigung der diversen Krisen. Den Arbeitnehmer:innen steht buchstäblich das Wasser bis zum Hals, weil es immer teurer wird, die essentiellen Lebensgrundlagen zu finanzieren.“

Tatsächlich belegen aktuelle Preis-Checks enorme Teuerungsraten. So stieg der Energiepreis für Neuverträge um bis zu 360 Prozent, Kategoriemieten werden drei Erhöhungen in diesem Jahr erfahren und bei einem Plus von 16 Prozent stehen. Aber auch die Preise von an sich günstigen Lebensmittel wie etwa Sonnenblumenöl und Mehl stiegen innerhalb eines Jahres um 127 beziehungsweise 125 Prozent. Die Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute für die, den Verhandlungen zugrundeliegenden Inflationsraten wurden ebenfalls nach oben korrigiert und weisen deutlich in Richtung 8 Prozent.

„Von Lohn-Preis-Spirale kann wohl wirklich niemand mehr sprechen“, meint Marion Polaschek: „Es geht auch nicht mehr nur um die Verteilung des Kuchens, sondern um die Verhinderung von Armut und den Erhalt des sozialen Friedens. Was könnte da besser geeignet sein, als eine Sozialpartnerschaft auf Augenhöhe mit dem Ziel eines weiterhin guten, sicheren Lebens für alle Beteiligten? Wenn Arbeitgeber:innen Unterstützung von den Beschäftigten und Maßnahmen von der Regierung zur Bewältigung der Teuerungskrise einfordern, müssen sie im Gegenzug anerkennen, dass es diese Unterstützung bereits gibt, finanziert durch die Steuerleistung der unselbständig Beschäftigten.“

Der Anteil des Beitrages aus Lohnsteuern an den staatlichen Gesamteinnahmen liegt bei 80 Prozent. Steigende Löhne bringen daher mehr Einnahmen für staatliche Hilfspakete und wichtige Strukturmaßnahmen und sie erhalten die Kaufkraft. Außerdem ist bekannt, dass gute Einkommen auch ein Garant für motivierte Mitarbeiter:innen sind – das wichtigste Kapital jedes Unternehmens genauso wie des öffentlichen Bereiches.

„In Zeiten, die unbestritten schwer für alle sind, müssen alle gemeinsam mehr und in vielfältigerer Form beitragen als bisher“, fordert die UG-Vorsitzende und sagt: „Mit dem Skizzieren von Schreckensszenarien für die Beschäftigten oder Ausweichmanövern gegenüber den Verhandler:innen ist niemandem geholfen.“

„Daher wünsche ich mir für die Gehalts- und Kollektivvertragsverhandlungen und darüber hinaus, dass sich Industrie und Wirtschaft mit jener innovativen und unternehmerischen Kraft an den Herausforderungen beteiligen, für die sie bekannt sind. Für den öffentlichen Bereich wünsche ich mir den Weitblick der Verantwortlichen, den die Kolleg:innen mehr als verdienen“, so Marion Polaschek abschließend.

Hier findest du die Original Presseaussendung.

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