Ungewöhnlicher Protest gegen drohende Kündigungen bei Rheinmetall MAN in Liesing

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Solidaritätsbesuch bei Mesut Kimsesiz: Heinz Dürr, langjähriger Arbeitsrechtsexperte der AUGE/UG in der Metallergewerkschaft.

Rheinmetall MAN steckt in der Krise. Bereits im April dieses Jahres berichteten die Medien von drohenden Kündigungen aufgrund mangelnder Auftragslage. Rheinmetall MAN ist ein Rüstungskonzern. Das MAN Werk in Wien Liesing – das Lastkraftwägen und Nutzfahrzeuge – produzierte, wurde von Rheinmetall übernommen. Heute fertigt das Unternehmen neben militärischen Fahrzeugen auch Spezialfahrzeuge für Flughäfen, schwere Transporter und Betonpumpen. Nun droht allerdings die Kündigung von 150 Mitarbeitern.

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Unabhängiger Betriebsrat in dreitägigem Hungerstreik
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Mit einer in Österreich nicht alltäglichen und eher ungewohnten Protestform – einem befristeten, dreitägigen Hungerstreik – demonstriert derzeit UG-Betriebsrat Mesut Kimsesiz seit Montag gegen den geplanten Personalabbau. Wir haben Mesut heute einen Solidaritätsbesuch abgestattet und mit ihm gesprochen.

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„Ein Sozialplan kann noch so gut sein. Mir geht es darum, die Kündigungen überhaupt zu verhindern.“ Tatsächlich ist die Auftragslage für 2014 schlecht, in den Jahren darauf sind die Auftragsbücher allerdings schon wieder voll. „Wir haben über Jahre hindurch steigende Gewinne und Umsätze erwirtschaftet. Wir haben die Auftragskrise nicht verursacht, wir sind nicht bereit, dafür zu zahlen.“

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Kimsesiz fordert neue Verhandlungen zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat: „Die Kündigungen müssen vom Tisch, es müssen alternative Lösungen gesucht werden. Und die gäbe es auch – von Kurzarbeit über Bildungskarenzen bis hin zu einem zeitlich befristeten Lohnverzicht bei gleichzeitiger Beschäftigungsgarantie. Das könnte alles verhandelt werden. Jedenfalls alles besser als Kündigungen und damit Arbeitslosigkeit.“
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Solidaritätsbekundungen
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Kimsesiz hat bislang schon viel Solidarität und Unterstützung für seine Aktion erfahren. MitarbeiterInnen würden sich von seiner ungewöhnlichen Aktion beeindruckt zeigen: „Zu 80 % erhalte ich positive Rückmeldungen und ich weiß auch, dass mein Hungerstreik im Betrieb für Diskussionen sorgt.“ Unterstützung kommt auch von außen, von solidarischen Gruppierungen und Menschen. Auch die AUGE/UG hat sich mit „ihrem“ PRO-GE Betriebsrat solidarisch erklärt.
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Auch Politik gefordert
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Mit Blick auf die umstehende SPÖ-Wahlplakate die Sozialminister Hundstorfer plakatieren meint Kimsesiz: „Hier, bei Rheinmetall MAN in Wien kann die Politik tatsächlich zeigen, dass sie um jeden Arbeitsplatz kämpft. Ich lade Sozialminister Hundstorfer ein, gemeinsam mit Betriebsrat und Belegschaft gegen die Kündigungen und für den Erhalt der Arbeitsplätze zu kämpfen.“

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Protest_camp
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Kimsesiz hat sein Protestlager an der Ecke Carlbergergasse/Brunnerstrasse, gegenüber der Rheinmetall MAN Firmenzentrale, aufgeschlagen. Solidaritätsbesuche sind noch bis Mittwoch 18.00 möglich – und durchaus erwünscht.

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Kurzfilm von unserem Solidaritätsbesuch mit Interview mit Mesut Kimsesiz hier auf Youtube.

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Bericht von Mesuts Protest auf ORF on: „Hungerstreik gegen Kündigungen“

 

 

 

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