Berichte von den Streiks im Sozialwirtschaftsbereich und wie weiter


Das gab es bislang:

Das Corona Virus hat die Verhandlungen im SWÖ Bereich abrupt unterbrochen und damit auch die einzige Forderung der ArbeitnehmerInnenseite nach einer Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden auf später verschoben. Auch die schon geplanten Protestmaßnahmen konnten nicht mehr ausgeführt werden. Die KollegInnen waren hoch motiviert, die mediale Berichterstattung so positiv wie noch nie. Besonders die derzeitige Situation zeigt uns wie wichtig die Arbeit der beschäftigten im gesundheits- und Sozialbereich ist und wie sehr sie eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen, insbesondere eine Arbeitszeitverkürzung verdienen.

Wir als AUGE/UG unterstützen diese Forderung und finden es wichtig weiter dran zu bleiben!

AUGE/UG KollegInnen haben gestreikt und UnterstützerInnen haben sich solidarisiert:

Insgesamt 11 Kolleg*innen (inkl. Leiterin) haben ihre Einrichtung am 10.3. von 7:45 -15:45 bestreikt. Streikposten ab 7:45 Uhr. Viele Solidaritätsbekundungen der Passant*innen. Um eine gesundheitliche Gefährdung der anwesenden acht, teils schwerstbehinderten Klient*innen nicht zu gefährden, hat der BR einem Notdienst (Leitung und eine Kollegin) zugestimmt. Drei Kolleg*innen waren im Krankenstand, einer musste sich spontan Urlaub nehmen d.h. es blieben fünf Kolleg*innen, die sich im Streiklokal versammelt haben.

Um 13.00 – nach der Nachricht, dass die Demo wegen dem Versammlungsverbot abgesagt wurde – hat der BR den Streikposten vor der Einrichtung aufgegeben und ist zu den Kolleg*innen ins Streiklokal gefahren.

Bittere Enttäuschung  – auch bei jenen Kolleg*innen, die zur Demo kommen wollten – (zuletzt waren wir 57).

in unserem Betrieb, im Behindertenbereich und Kinder- und Jugendbereich tätig, ca. 440 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, ist die Beteiligung an den Streiks groß gewesen: sowohl vor der 6. als auch vor der 7. Verhandlungsrunde haben Kollegen und Kolleginnen gestreikt, im Schnitt zwischen 4 und 6 Stunden. In einigen Bereichen sind die Dienstleistungen tatsächlich entfallen, in anderen ist zu Tageszeiten gestreikt worden, in denen eh nicht viel gearbeitet wird (Beispiel: Streik am Vormittag beim Familienentlastungsdienst, der hauptsächlich am Nachmittag und Abend durchgeführt wird). Wo nötig, sind Notdienste für die Kunden und Kundinnen eingerichtet worden, die Betreuung brauchen.

Auch bei einer Kundgebung vor einem Arbeitgeber, der zu den Hardlinern gehört, haben eine Reihe von Kolleginnen und Kollegen mitgemacht.

Zudem für die nächste Woche geplanten Streik mit einer Streikdemo, bei der sich die Beschäftigten einiger Träger zusammentun und in der Stadt präsent sein wollten, wird es aufgrund der Corona-Krise nicht kommen. Es hatten aber schon einige Teams Streikbeschlüsse gefasst. Besonders die Idee, nicht an den Standorten – quasi im Verborgenen – zu streiken, sondern in der Öffentlichkeit präsent zu sein, wurde sehr positiv aufgenommen.

Schon der Streik im letzten Jahr wurde bei uns im Betrieb als sehr positiv gesehen, vielleicht mit Ausnahme der Kolleginnen und Kollegen im vollzeitbetreuten Wohnbereich, für die es durch Streik in den Tageszentren zu Mehrarbeit gekommen war. Es gab zwar von den Beschäftigten der Tageszentren das Angebot, in den Wohnhäusern auszuhelfen, doch das wurde nicht überall genutzt. Es herrscht oft die Auffassung, dass KollegInnen, die sich in einem Bereich nicht auskennen, kein adäquater Ersatz sind.

Solidarität mit den Streikenden

Mag.a Marion Polaschek
UVAB -UG Betriebsrätin
Unabhängige Vertretung allgemein Bediensteter
Unabhängige Gewerkschafter*innen
Universität Wien
AUGE -UG AK – Rätin in der Arbeiterkammer Wien

Solidarität mit dem Sozial- und Pflegebereich

weiterführende links dazu:

[1] https://uvab.univie.ac.at/
[2] https://www.facebook.com/uvab.ug/posts/3330080020355325
[3] https://uvabunivie.wordpress.com/2020/03/06/an-die-kolleginnen-im-sozial-und-pflegeberei

weitere Protestaktionen:

Folgende Aktionsmöglichkeit haben wir an die BetriebsrätInnen inm Sozialwirtschaftsbereich geschickt. Die Aktionen können gerne solidarisch nachgemacht werden. Fotos von der Aktion machen und veröffentlichen, gerne auch an uns schicken auge@ug-oegb.at auch für Fragen stehen wir zur Verfügung.

Brief an die Betriebsrätinnen:

Liebe BRs,

Leider hat der der Corona Virus und das damit einhergehende Versammlungsverbot alle Aktionen des SWÖ Bereichs auf Eis gelegt. Wir haben uns überlegt, es wäre trotz der Verhandlungspause gut, gerade jetzt dran zu bleiben.

Wir schlagen euch daher folgende Kampagne für euren Betrieb vor:

Aktion Osterhasen- Demo:
Osterhasen mit Protestschildern unter dem Motto wir, die Hasen, stehen für die KollegInnen da, die in der Krise mehr denn je gebraucht werden.

Als Beispiele dafür Demo Fotos unserer AK Wahlkampf Version mit Weihnachtsmännern.

Leider können wir in der jetzigen Situation nur die Idee liefern, dh das Basteln müsstet ihr selbst übernehmen. Osterhasen gibt es zur Zeit überall und die Schilder sind mit Holzspießen leicht zu machen. Im Anhang findet ihr Beispielfotos der Weihnachsmänner Aktion während des AK Wahlkampfes.

Die Hasen neben dem Kopierer, beim Betriebseingang, neben den Lifttüren, im Pausenraum, … machen in Gruppen von 8-10 Stk. eine Demo. Vielleicht fahren sie bei euch ja auch im Lift spazieren.

Irgendjemand sieht sie und postet (oder schickt per e-mail) ein Foto „schaut, was ich gesehen haben, ….

Wir würden diese Fotos auch gerne sammeln, daher wäre es super wenn ihr uns welche schickt und wenn es einen Konnex zur AUGE/UG gibt, noch besser.

Folgende Sprüche könnten auf den Taferln stehen:

Wir fairdienen mehr! Für ein ordentliches Gehaltsangebot!

Arbeitsbedingungen verbessern! 35h Woche gerade jetzt!

Gerade in dieser Zeit auf berechtigte Ansprüche der Beschäftigten nicht vergessen.

Applaus allein ist zu wenig!

Wir die Beschäftigten von……

Ihr könnt diese Mail gerne weiterleiten, teilen… , super wäre eine rege Beteiligung!!

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