Betriebsrat CMT: Siemens-Ederer, der „Facharbeitermangel“ und der „Know How“-Verlust
14. Juli 2011 von adminalternative
Immer wieder veröffentlichen wir auf dem Belvederegasse-BLOG Stellungnahmen des Betriebsrats CMT – ehemals Siemens SIS & CT, ehemals Siemens PSE ehemals – zu aktuellen Problemen, Arbeitskämpften etc. im Konzern. Die Mehrheit im Betriebsrat CMT stellt die Liste BR-alternativ (BR-alternativ erzielte knapp über 79 % der Stimmen und 9 von 11 BR-Mandaten), auf der viele AUGE/UG-AktivistInnen kandidieren. Hier die aktuelle Stellungnahme des BR CMT zu dem von Brigitte Ederer – ehemalige Generaldirektorin und Vorstandsvorsitzende von Siemens Österreich, jetzt Siemens-„Personalchefin“ und Betreuerin der Wirtschaftsregion Europa – im Standard vom 5. Juli 2011 zur „Vergeudung menschlichen Kapitals“ in Österreich. Ja, diese „Vergeudung“ findet tatsächlich statt. Und: Ein Beispiel dafür ist ausgerechnet der Siemens-Konzern, meint etwa der Betriebsrat CMT.
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Stellungnahme des Betriebsrats CMT zu Aussagen von Frau Ederer im STANDARD vom 05.07.2011
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Liebe KollegInnen,
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si tacuisses, philosophus mansisses, lat. „Wenn du geschwiegen hättest, wärest du ein Philosoph geblieben“, lautet ein weiser Spruch, den sich leider nicht immer alle zu Herzen nehmen.
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Auch unsere ehemalige Generaldirektorin und jetzige Aufsichtsratschefin Brigitte Ederer musste in den Tenor einstimmen und wortreich den Know-How-Verlust beklagen, der durch Pensionierungen entstehe und dadurch die Zukunft Österreichs bedrohe, und über den drohenden Fachkräftemangel speziell in der Elektroindustrie philosophieren („Allein Siemens brauche deswegen in Deutschland mittelfristig 10.000 neue Fachkräfte“, siehe STANDARD vom 5. Juli 2011).
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So Recht Frau Ederer vielleicht mit manchen Aussagen zum österreichischen Bildungssystem und Defiziten bei der Integration mancher MigrantInnen auch haben mag, so provokant mögen ihre Aussagen zu Frühpensionierungen und drohendem Arbeitskräftemangel für viele (ehemalige) KollegInnen wirken.
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War nicht Frau Ederer an der Spitze des größten Unternehmens der Elektroindustrie, als dieses viele Hunderte IT-Spezialisten auf die Straße setzte oder in den Vorruhestand drängte? War es nicht in ihrer Ära, als Siemens Österreich die Ausbildungsplätze für Lehrlinge immer weiter reduzierte, bis wir heute auf einem Wert angekommen sind, für den wir uns eigentlich genieren sollten?
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Wenn die Szenarien, die Frau Ederer an die Wand malt, wirklich realistisch sind, dann können wir leicht mit gutem Rat zur Seite stehen:
Wenn Siemens nicht weiterhin ständig MitarbeiterInnen abbaut, droht dem Unternehmen auch kein Know-How-Verlust.
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Und dem drohenden Fachkräftemangel kann Siemens einfach dadurch begegnen, indem es mehr junge Menschen ausbildet und diese dann auch im Unternehmen behält.
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Klingt einfach – ist es auch.
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Liebe Grüße,
Sami
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in varietate concordia
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Ataollah Samadani
Vorsitzender des Betriebsrates CMT
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