Der Bericht der Taskforce Pflege ist da!
24. Februar 2021 von auge/ug
Vera Koller, Arbeiterkammerrätin der AUGE/UG und Vorsitzende der Unabhängigen GewerkschafterInnen
Mit dem Bericht der Taskforce Pflege liegt die Zusammenfassung eines weitreichenden Strategieprozess unter Einbindung von unterschiedlichen Stakeholdern vor. Ziel dieses Prozesses war die Sicherstellung von hochwertiger Betreuung und Pflege auch in Zukunft. Vor allem das System der Langzeitbetreuung und – Pflege sollte weiterentwickelt werden, um den Menschen eine bedarfsgerechte Versorgung anzubieten.
Durch die breite Einbindung von unterschiedlichen Akteur*innen im Bereich der Pflege, ist es gelungen eine umfassende Analyse der Ist-Situation und der Problemfelder zu erhalten und auch wenn, in manchen Belangen verschiedene Bedürfnisse der handelnden Personen bestehen, konnten die notwendigen Schritte gut heraus gearbeitet werden. Insofern ist der Strategieprozess bis jetzt als gelungen zu betrachten.
Bezüglich der Umsetzung bleibt das Ergebnis noch abzuwarten. Vor allem der Bereich der bundesweiten Angleichung und Qualitätssicherung wirft noch einige Fragen auf. Wie soll es im durchgängigen Föderalismusdschungel gelingen, gleiche Bedingungen zu schaffen.
Mit der Zielsetzung einer bedarfsgerechten Versorgung ist es umso wichtiger Pflege ganz neu zu denken, nämlich nicht als Gnadenakt der notwendigsten Betreuung sondern als, an die individuellen Bedürfnisse ausgerichtete Unterstützung dort wo gebraucht und Stärkung des eigenen Können dort wo möglich.
Dafür braucht es ein mehr an Personal und einen multiprofessionellen Zugang. Vor allem braucht es die Entlastung der Beschäftigten durch eine Arbeitszeitverkürzung, ein Zurückkehren zu den Kerntätigkeiten und Auslagerung von Verwaltungsagenden und die dringend notwendige Anhebung der Gehälter. Nur so kann das Berufsfeld der Pflege und Betreuung attraktiver werden.
Auch die für eine qualitativ hochwertige Pflege notwendigen finanziellen Mittel müssen aufgebracht werden. Ob bei allen Entscheidungsträgern der notwendige Wille zu klaren Veränderungen im System der Pflege vorhanden ist und damit ein echtes Neudenken möglich, bleibt abzuwarten.
Ein Schelm der denkt, dass der Prozess mit ein paar Pilotprojekten versandet!