MAN: Umbau zu sozial-ökologischer Produktion jetzt!

Karin Stanger, Bundesvorständin AUGE/UG
Karin Stanger, Bundesvorständin AUGE/UG

Die Arbeiter*innen bei MAN haben Mut bewiesen. Wo bleiben nun die mutigen Konzepte? Die Arbeiter*innen bei MAN haben sich nicht erpressen lassen und das ist gut so. Denn machen wir uns nichts vor: 15 % Prozent Lohnkürzung, über 700 Kündigungen und keine Beschäftigungsgarantie sind einfach kein gutes Angebot. Jetzt braucht es Alternativen und mutige Konzepte.

In Steyr stießen die Pläne von Investor Siegfried Wolf auf breite Ablehnung. Gegen das Übernahmeangebot haben sich 63,9 Prozent der 2.215 Beschäftigten des MAN-Werks ausgesprochen, die an der Urabstimmung teilgenommen haben. Eine mutige Entscheidung. Denn damit spielen die Arbeiter:innen den Ball zurück an das Unternehmen, die Politik und die Gesellschaft. Damit steht die Option offen für neue Alternativen. Denn wir ein MAN Arbeiter sagte: „Es war schon eine Frechheit nur über ein Angebot abstimmen zu lassen“.

Der Standort Steyr wirft seit Jahren enorme Gewinne für die Aktionär*innen ab, eine halbe Milliarde Euro haben sich die Aktionär*innen 2020 aus den Profiten mit der Arbeit der MAN-Arbeitnehmer*innen auszahlen lassen. Hauptaktionär ist dabei eine der reichste Familien Österreichs – die Porsche-Piechs. Das MAN-Mangement und die Aktionär*innen haben mit dem Werk in Steyr jahrelang Profite gemacht. Die Arbeiternehmer*innen haben dort nicht nur jahrelang gute Arbeit geleistet, mit diesem Abstimmungsergebnis zeigen sie auch, dass sie Verantwortung übernehmen und nicht blind das erstbesten Angebot annehmen.

Alternativen und mutige Konzepte

Es braucht nun Druck auf allen Ebenen: Der Staat muss den Betrieb und damit die vielen Arbeitsplätze auffangen und unter Beteiligung, ja aber auch unter der Leitung der Arbeiternehmer*innen umbauen zu einer sozial-ökologischen Produktion. Gerade in dieser Branche wird beispielsweise viel diskutiert über Elektrobusse. Wir brauchen in Zukunft Industriearbeiter*innen, die Produkte der Zukunft herstellen, wie Schienen, E-Busse, Solar-Panele, etc. und die Versorgung mit wichtigen Gütern in den kommenden Krisen zu garantieren. Die Pandemie hat uns das drastisch vor Augen geführt. Dieser Umbauprozess muss unter Kontrolle der Kolleg*innen und ausgerichtet an den gesellschaftlichen Bedürfnissen erfolgen.

Wenn wir an das Wirtschaften von Morgen denken, reden wir immer vom Strukturwandel, vom gerechten Wandel von Just Transition – von ökologische und soziale Herausforderungen die zusammengedacht werden müssen. MAN Steyr eignet sich prima als Prestigeprojekt dazu.
Sozial-ökologischer Umbau jetzt!

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