Nach österreichweiten Betriebsversammlungen der Beschäftigten in der Erwachsenenbildung KV-Verhandlungen abgeschlossen


Edit: Update 28.04.2022

gestern wurden die BABE KV Verhandlungen abgeschlossen und auch wenn man letztlich sagen muss, wir haben nicht das erreicht was wir uns verdient hätten, konnte aufgrund des Engagement zahlreicher Betriebsrät*innen in der letzten Runde noch ein wenig herausgeholt werden.

Im Vergleich zur 4. Runde wurde eine geringfügige Erhöhung um 0,1% erreicht, das Vorziehen eines weitern Urlaubstags nach 10 Jahren (vorher 12) und die 90€ beim Rösselsprung, weitere Flexibilisierung der AZ konnte verhindert werden, sie wollten 11h Tage für TZ Kräfte.

Insgesamt war es dieses Mal zu wenig, denn für einen wirklich guten Abschluss brauchen wir noch mehr Beteiligung. Beteiligung auf der Straße, in den Betrieben und als Mitglieder zur Stärkung der Gewerkschaft. 

Aber die nächste KV Verhandlung kommt bestimmt.

Eva Holder


Da es in der 4. Runde der KV Verhandlungen kein annehmbares Angebot der Arbeitgeber*innen gab, haben sich die Mitarbeiter*innen der privaten Bildungseinrichtungen am 20.4.2022 zu einer öffentlichen Betriebsversammlung in ganz Österreich getroffen!

In Wien haben sich mehrere Hundert Leute aus den verschiedensten Organisationen wie der VHS, Mentor, ABZ*AUSTRIA, Interface, Jobtransfair, den BFIs und anderen am Platz der Menschenrechte versammelt. Auch in Oberwart, Klagenfurt und Graz waren zahlreiche Kolleg*innen auf der Straße um darauf aufmerksam zu machen, dass die Erwachsenenbildung einen wesentlichen Beitrag zur Gesellschaft leistet, der auch honoriert werden muss. Das ist ein wichtiges Zeichen für die Arbeitgeber und für die Fördergeber!

In den Reden wurde die vielfach prekäre Arbeitssituation unserer Kolleg*innen zum Ausdruck gebracht: wenig Gehalt, vorwiegend Teilzeitbeschäftigung, unsichere Arbeitsperspektiven aufgrund von begrenzten Projektlaufzeiten und all das das obwohl die Kolleg*innen auch während Corona für die Teilnehmer*innen und Beratungskund*innen da waren! Trotz Pandemie konnten Menschen bei uns ihren Pflichtschulabschluss nachholen, Basisbildungskurse absolvieren, Deutsch lernen oder eine Lehre machen, sich beim Wiedereinstieg und bei Umorientierung begleiten lassen, die Studienberechtigungsprüfung machen uvm.

Verhandlungen: seit März ergebnislos

Die Kollektivverhandlungen für die privaten Bildungseinrichtungen und somit für alle ca. 9.000 Beschäftigten in der Erwachsenenbildung laufen seit 9. März 2022. Die Erwachsenenbildung in Österreich besteht aus einer Vielzahl von Bildungseinrichtungen, die Erwachsenen in ganz Österreich eine breite Palette von Bildungsangeboten bieten. Das Spektrum reicht von allgemeinbildenden Angeboten, Sprachkursen, der Basisbildung, der Möglichkeit Bildungsabschlüsse nachzuholen, bis hin zu berufsbildenden Angeboten und Beratung rund um Bildung und Arbeitswelt. Finanziert werden diese von öffentlichen Auftraggebern wie dem AMS, dem Bund, den Länder oder der EU.

Obwohl die Bildungsträger großteils gut durch die COVID Pandemie gekommen sind und z.T. sogar als Krisengewinner bezeichnet werden können, wurden die zentralen Forderungen der Arbeitnehmer*innen nach einer realen Erhöhung des Gehalts und einer Verkürzung der Arbeitszeit bisher nicht ernst genommen. Am 24.3. wurden deshalb bei einer österreichweiten Betriebsratskonferenz erste Protestmaßnahmen beschlossen, da es kein akzeptables Angebot der Arbeitgeber*innen gab, das die hohe Inflation, die Gehaltseinbußen der Kolleginnen in den letzten 2 Jahren durch die Kurzarbeit und die besonderen Belastungen in der Erwachsenenbildung irgendwie ausgleichen könnte. Diese Proteste fanden in allen Betrieben der Branche zwischen 30.3.2022 und 5.4.2022 statt.

Nächste Verhandlungsrunde: 26.4.2022

Bei der Betriebsversammlung am 20.4. wurde mehrmals die Bereitschaft für weitere Aktionen bekräftigt, sollte bei der nächsten Runde am 26.4.2022 kein gutes Ergebnis herauskommen!

Impressionen von den Betriebsversammlungen gibt es hier auf der Webseite der GPA.

Eva Holder

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