Wilfried Mayr, ÖLI-UG an Fritz Neugebauer, GöD: „Bitte tritt zurück! Gewerkschaftliche Grüße …“

Das Budget 2011 ist beschlossen. Mit den Stimmen von SP- und VP-GewerkschafterInnen im Nationalrat. Unter ihnen auch Fritz Neugebauer, GÖD Vorsitzender. Ein offener Brief von Wilfried Mayr, ÖLI-UG Vorsitzender an den GÖD-Vorsitzenden:

Wilfried Mayr,
Mitglied der GÖD-Bundesleitung 10, der GÖD-Bundeskonferenz und der ARGE Lehrer, Vorsitzender der Österreichischen LehrerInnen-Initiative ÖLI-UG
Mahrersdorf 1
4232 Hagenberg i.M.

An den
Vorsitzenden der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD)
Fritz Neugebauer

Sehr geehrter Herr Vorsitzender!

Eben hat der ORF berichtet, dass sämtliche Abgeordneten von SPÖ und ÖVP, also auch du, dem Budget 2011 zugestimmt haben. Wie du wissen musst, beinhaltet dieses Gesetz weitere Verschlechterungen im sozial- und pensionsrechtlichen Bereich, für die LehrerInnen ab Jahrgang 1954 zusätzlich eine nicht im Begutachtungsentwurf enthaltene weitere Verschlechterung durch die Erhöhung der Abschläge bei der so genannten Korridorpension, die unsere entgegen jahrzehntelangen Versprechungen ohnehin schon dezimierten Pensionsaussichten um weitere zehn Prozent kürzen werden.

Dazu schreibt „unsere“ Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) in ihrer aktuellen Aussendung:

„ … Überfallsartige Änderungen im Pensionsrecht, wie die unverhältnismäßige Anhebung von Abschlägen bei der Korridorpension und der Langzeitversichertenregelung, wo auch ein abrupter Anstieg des Pensionsantrittsalters greifen soll, sind inakzeptabel und im übrigen verfassungswidrig! Gerade im Pensionsrecht gilt ein erhöhter Vertrauensschutz, weil den Betroffenen, die im Nahbereich der Pensionierung stehen, auch eine Lebensplanung ermöglicht werden muss. Daher bleibt die Änderung dieser Vorhaben weiter auf der politischen Agenda. …“

Während sich die GÖD also offiziell gegen diese Verschlechterungen stellt, wie dies auch ihre natürliche Aufgabe ist, gehst du, ihr Vorsitzender, hin und stimmst für die genannten Verschlechterungen!

Mit diesem Stimmverhalten bist du nicht nur den Vorhaben und Zielen der GÖD in den Rücken gefallen, sondern hast auch jegliche Vertrauenswürdigkeit als Vorsitzender der GÖD auf dem Altar der Parteipolitik geopfert.

Du kannst bei mir als jahrzehntelangem GÖD-Mitglied und führendem Funktionär noch einen Rest-Respekt retten, wenn du die Konsequenzen ziehst und von deinen Funktionen in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst zurücktrittst.

Wie soll man weiter Mitglieder für eine Gewerkschaft werben, deren Vorsitzender ihre Ziele durch sein Verhalten hintertreibt und damit die Gewerkschaft schädigt?

Bitte tritt zurück!

Ich hoffe auf einen Vorsitzenden oder eine Vorsitzende in der GÖD, für den / für die man sich nicht schämen muss, sondern dem / der man vertrauen kann!

22. Dezember, 2010

Gewerkschaftliche Grüße!

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