Niemals vergessen. Niemals wieder. Wir gedenken den Opfern des Novemberprogroms


Nie wieder Faschismus!

Wenn wir der Shoa gedenken, denken wir oft an Bildern abertausender Leichen, an Leichenberge. Wir denken an die Massenerschießungen in der Schlucht von Babyn Jar. Wir denken an Verbrennungsöfen. Aber die Shoa war umso vieles mehr. Sie wirkte und wirkt auch Jahrzehnte nach. Dirk Sterman in einem Gastkommentar in den Salzburger Nachrichten, 27. Jänner 2018:

„Ich habe bei den Kulturtagen Tel Aviv – Wien ein Interview mit einem 1937 geborenen Wiener Juden gesehen, der den Holocaust überlebt hat und heute in Israel lebt. Er war 1942 mit seiner Mutter im Todeszug nach Auschwitz. Der Wagon war mit 80 Menschen vollgepfercht. Der Zug hielt in einem Waldstück. Mehrere Minuten. Ein zwölfjähriges Mädchen, das neben einer kleinen Öffnung stand, die mit Stacheldraht verschlossen war, schaffte es, den Stacheldraht so weit zur Seite zu drücken, dass es aus dem Todeszug klettern konnte. Von draußen rief es seiner Mutter zu, ihren kleinen Bruder auch rauszuwerfen. Der Zug setzte sich in Bewegung. Es blieben der Mutter nur wenige Sekunden zu entscheiden. Sie warf ihren vierjährigen Sohn aus dem Fenster. Er fiel ins Gras und dachte jahrelang, er hätte etwas angestellt, dass seine Mutter ihn hinausgeworfen habe, weil er schlimm gewesen war. Dabei hatte sie ihm das Leben gerettet. Was für eine furchtbare Entscheidung für diese Mutter.“

Der rassistische Antisemitismus, der Vernichtungsantisemitismus hatte am 9. und 10. November mit dem Novemberpogrom seinen ersten Höhenpunkt.

Niemals vergessen. Niemals wieder.

Wir rufen zum Gedenkrundgang. Dieses mal durch Hernals.

Treffpunkt: Sonntag, 13. November 2022, 15 Uhr, Frederic-Morton-Park. https://gedenkrundgang.org/rundgang-zum-gedenken-an-das-novemberpogrom-in-hernals-remembrance-walk/

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