UG-Konferenz 2019 mit dem Thema: Armut trotz Arbeit
24. Oktober 2019 von auge/ug
Eine spannende Konferenz zum Thema Armut trotz Arbeit mit Referaten von Käthe Knittler, Ökonomin, Statistik Austria zum Thema working poor- Wen(n) Arbeit nicht vor Armut schützt und Lukas Wurz, Sozialexperte, re:flektive, zum Thema Grundsicherung als Instrument zur Sicherung gegen Armut trotz Arbeit zeigt:
Laut dem Indikator “individuelle Armutsgefährdung im Haushaltskontext” von Käthe Knittler und Richard Heuberger haben Frauen bei individueller Betrachtung des Einkommens ein doppelt so hohes Risiko der Armutsgefährdung wie Männer. Selbst bei reiner Betrachtung von Vollzeit Arbeitsverhältnissen ist das Risiko deutlich höher. In einzelnen Branchen liegt das Risiko der Armutsgefährdung bei über 30% der Beschäftigten. Um diesem entgegen zu wirken braucht es eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich, höhere Bruttogehälter und eine bessere Vordienstzeitenanrechnung in klassischen Frauen Branchen.
Außerdem benötigt es eine solidarische Grundsicherung – bedarfs- UND lebenslagenorientiert, als Ersatz für die Mindestsicherung und als Ergänzung zum bestehenden Sozialversicherungssystem, unabhängig von der Beschäftigungsform bzw. bei Arbeitslosigkeit um Armut zu verhindern.
Insbesondere weist Lukas Wurz auf die Wichtigkeit von staatlichen Investitionen im Aus- und Weiterbildungsbereich hin: „7,5 Millionen Ausgaben für 1000 Personen für 1 Jahr in Aus- und Weiterbildung bringt in den nächsten 10 Jahren Mehreinnahmen bzw. Entlastung für den Staat von 55 Millionen.“
Somit dürfte ja alles klar sein, oder? Bei diesen Investitionen zu sparen schädigt den Staat nachhaltig.
Außerdem haben die Unabhängigen GewerkschafterInnen auf der gut besuchten Konferenz in Salzburg ihren Vorstand gewählt. Wir gratulieren herzlich!