Wählen gehen! ÖH-Wahlen von 16. bis 18. Mai

Weil ÖH-Wahlen auch berufstätige Student_innen angehen, bzw. studierende Arbeitnehmer_innen und es eine starke, unabhängige und engagierte Interessensvertretung der Studierenden braucht, ein Aufruf: Hingehen und wählen! Warum und Wie? Mehr dazu in diesem Beitrag.

Die Österreichische Hochschüler_innenschaft ist die gesetzliche Vertretung aller Student_innen in Österreich. Sie wird alle zwei Jahre gewählt – und im Mai 2017 ist es wieder soweit!
Gewählt wird die Studienvertretung der einzelnen Studienrichtungen, die Hochschulvertretungen für die einzelnen Hochschulen sowie die Bundesvertretung.

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Konkret heißt das: Auf der Ebene der Studienvertretung wählst du Personen, auf Hochschul- und Bundesebene jeweils eine Liste.

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Klingt kompliziert, ist es aber nicht: Deine Studienvertretung vertritt dich gegenüber der Studienprogrammleitung oder Studiengangsleitung, deine Hochschulvertretung gegenüber
dem Rektorat und in den Kollegialorganen (z.B. im Senat).

Die Bundesvertretung tritt gegenüber dem Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft sowie der Regierung für deine Interessen ein.

Warum wählen?
Um eine starke Verhandlungsbasis gegenüber dem Ministerium und der Regierung im Allgemeinen zu haben, ist es wichtig, wählen zu gehen. Wir haben in Österreich eine einzigartig starke Studierendenvertretung – in ganz Europa gibt es keine auch nur annähernd ähnliche Struktur. Umso wichtiger ist es, dass die ÖH eine starke und kritische Stimme der Student_innen bleibt und nicht zum verlängerten Arm des Ministeriums wird.

Was ist das für eine Bildungspolitik?
Die Hochschulpolitik des Wirtschaftsministers Mitterlehner ist geprägt von einigen wenigen Prestigeprojekten, in denen es eher um Selbstinszenierung als um echte Verbesserungen
geht – obwohl die ÖH immer wieder klare Forderungen formuliert, Alternativen aufgezeigt und die
fatale Situation der Student_innen thematisiert hat.

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Mit der Studienplatzfinanzierung – oder viel treffender: der StudienplatzWEGfinanzierung – fallen
Bundeskanzler Kern und die SPÖ in ihrem Anspruch nach dem freien und offenen Hochschulzugang um. Zugangsbeschränkungen sind – und das wissen wir aus Erfahrungen
und Zahlen – sozial selektiv, sie verbessern die Studienbedingungen nicht und setzen noch
dazu junge Menschen in ihrer Studienwahl massiv unter Druck.

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Weiters prekär ist die finanzielle Situation der Student_innen: 26 Prozent sind von Armut betroffen, bei internationalen Student_innen mit einer anderen Muttersprache als Deutsch sind es sogar 50 Prozent.
Ein Großteil der Student_innen arbeitet neben dem Studium, denn die konventionelle Studienbeihilfe bekommen nur noch 12 Prozent aller Student_innen. Sie beträgt im Durchschnitt
auch nur 307 Euro im Monat – von einer Existenzsicherung sind wir also weit entfernt! Gerade
hier ist es wichtig, einen lauten und kritischen Gegenpol zur Bundespolitik zu haben:
Bildung ist ein Menschenrecht und muss als solches für alle zugänglich sein – unabhängig vom finanziellen Hintergrund.

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Wie wählen?
Du bist gerade auf Erasmus oder im Urlaub?
Kein Problem – auch Briefwahl ist möglich.
Wo, wen und wie du wählen kannst, erfährst du auf der Seite der ÖH-Bundesvertretung: wahl2017.oeh.ac.at

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Die Autorin Marita Gasteiger ist 26 Jahre alt und studiert im Master Interdisziplinäre Osteuropastudien
an der Universität Wien. Sie kandidiert bei der ÖH-Wahl 2017 als bundesweite
Spitzenkandidatin für die Grünen & Alternativen Student_innen (GRAS). Die derzeitige „linke“ ÖH-Koalition auf Bundesebene besteht aus den Fraktionen FEST, FLÖ, GRAS und VSStÖ.

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Aus gegebenem Anlass, weil die Bundesregierung weitere Verschärfungen beim freien Hochschulzugang plant, bitte unbedingt unterschreiben: Parlamentarische BürgerInneninitiative für den freien und offenen Hochschulzugang , eingebracht von der GRAS.

 

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